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Wo liegt das Mekong Delta?
Da, wo sich der Mekong in das Südchinesische Meer ergießt, bilden die gewaltigen Wassermassen mit neun Mündungsarmen ein über 40.000 Quadratkilometer ausgedehntes Mündungsdelta. 200 Kilometer südlich von Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt) beginnt das Netz von Flussarmen, das wiederum durch Kanäle verbunden ist.
Durch die immer wiederkehrenden Überschwemmungen während der Monsunzeit ist der Schwemmboden besonders fruchtbar.
Die Reiskammer Vietnams
Vor allem Reis wird hier angeboten und bei 3 Ernten im Jahr produzieren die Reisbauern 16 Millionen Tonnen Reis. Daher kommt auch der Beiname “Reiskammer Vietnams”. Dazu kommt der Fischfang. Etwa 1000 verschiedene Fischarten leben im Mekong, darunter ist auch der Riesenwels, der größte Süßwasserfisch der Welt. Der Anbau von Gemüse und Zuckerrohr und die Produktion von Kokosnüssen ist ein weiteres wirtschaftliches Standbein. Im Süden des Mekongdeltas ist die Wasserlandschaft und die Mangrovensümpfe so eng und so prägend, dass die Menschen zum größten Teil auf dem Wasser leben. Selbst die kleinste Hütte hat einen direkten Zugang zu einem Wasserweg und längst nicht immer eine Anbindung an eine befahrbare Straße.
Norden dichter besiedelt
Der nördliche Bereich ist dichter besiedelt, nicht so nass und dadurch noch fruchtbarer. Im Bereich des Mekongdeltas liegen 11 vietnamesische Provinzen mit insgesamt 13.718.500 Einwohnern. Die größte Stadt ist die Provinzhauptstadt und Universitätsstadt Can Tho mit 1.120.000 Einwohnern. Bis zum 20. Jahrhundert war das Mekong Delta nur dünn besiedelt. Ursprünglich gehörte es zum Kambodschanischen Königreich der Khmer und wurde erst später durch die vietnamesische Le-Dynastie und anschließend durch die Nguyen-Dynastie an Vietnam angegliedert. Der landwirtschaftliche Aufschwung begann dann aber erst während der französischen Kolonialzeit. Jetzt wurde die Anbaufläche bis 1930 auf das Zehnfache vergrößert. Das Land und die Menschen haben wiederholt sehr leiden müssen. Die Kambodschanischen Nachbarn versuchten immer wieder historische Ansprüche geltend zu machen und das Grenzgebiet wieder zu erobern. Während des Vietnam-Krieges war das Mekongdelta einer der Hauptschlachtfelder zwischen den Guerilleros und den amerikanischen Streitkräften. Endgültig Ruhe kehrte erst nach 1978 ein, nachdem die vietnamesische Armee in Kambodscha einmarschiert war und die Roten Khmer gestürzt hatte.
Mekong Delta mit Reiseveranstalter
Seit 1980 öffnet sich das Land langsam und vorsichtig für Marktwirtschaft und im gleichen Zuge zunehmend auch für Tourismus als weitere Einnahmequelle. Zur Einreise für deutsche Touristen ist ein Reisepass erforderlich, der noch einen Monat über das Reisedatum hinaus gültig sein muss. Dazu benötigt man ein Visum. Von Deutschland aus bieten fast alle großen Reiseveranstalter Pauschalreisen zum Baden und Tauchen und geführte Rundreisen an, um das Land mit all seinen Facetten kennenzulernen. Neben Meiers Weltreisen, GeBeCo, Neckermann und DERTOUR haben bieten auch einige Spezialisten gut geführte Gruppenreisen mit besonderen Schwerpunktthemen an wie z.B. Asia Tours.
Mekong Delta für Individualisten
Wer lieber als Individualist das Mekongdelta bereisen möchte, kann das völlig mühelos auf eigene Faust unternehmen. Von Saigon aus führt die Nationalstraße 1 in das Mekongdelta oder man benutzt einen der dieselbetriebenen alten Züge. Dazu sollte man aber ein wenig mehr Zeit einkalkulieren. Auf den Wasserwegen im Mekongdelta gibt es zahlreiche Schiffsangebote, um von Ort zu Ort zu kommen und die Highlights der Flusslandschaft zu besuchen. Seit 2001 gibt es die erste Brücke über den Mekong in Vietnam. Damit sind nun auch die Städte Can Thor, My Tho, Long Xuyen und Rach Gia neben der Fährverbindung auch trockenen Fußes über Straßenverbindungen zu erreichen.
Der ideale Ausgangspunkt
Die größte Auswahl an touristischen Ausflugsmöglichkeiten hat man von der Hauptstadt My Tho der Provinz Tien Giang aus. An der Grenze zu Kambodscha gelegen ist My Tho der größte Handelsplatz zwischen Vietnam und Kambodscha und der bunte Markt mit seinem vielfältigen Angebot an Fisch, Reis und Gemüse lohnt immer wieder einen Besuch.
Die größte Stadt im Delta ist Can Tho und von einem gemieteten Boot aus kann man das geschäftige Treiben des schwimmenden Marktes am Cai-Khe-Kanal beobachten. Auch wenn das Mekongdelta flach wie eine Schüssel ist, so gibt es doch auch kleine Erhebungen oder “Berge” wie den 260 Meter hohen Sam Mountain. Auf dem Weg zum Gipfel fährt man auf der kurvenreichen Straße vorbei an Pagoden und Tempeln und genießt von oben einen Rundumblick auf die Ebene mit den schnurgeraden Straßen und Reisfeldern. Besonders lohnenswert ist der Aufstieg am Nachmittag, um dann einen grandiosen Sonnenuntergang zu erleben. Oder man kann sich einmal in dem Freizeitpark am Sam Mountain dem grenzenlosen touristischen Vergnügungen hingeben.
Größte Fischregion Vietnams
Die Natur hat durch Wilderei und während des Vietnamkrieges durch Versprühen von Giften und Herbiziden stark gelitten. Am nordöstlichen Rand des Mekongdeltas hat man den Cat-Tien-Nationalpark eingerichtet, um die bedrohten Tiere wie z.B. das Java-Nashorn vor dem Aussterben zu schützen. Im Mekongdelta dominiert die Fischwelt naturgemäß als größte Fischregion Vietnams.
Tips für die Gesundheit
Besondere Impfvorschriften oder Gesundheitsbestimmungen sind nicht zwingend zu beachten. Jedoch wird Vorsorge gegen Hepatitis-A, Tetanus, Diphtherie und Polio empfohlen. Die großen Städte und der Süden Vietnams einschließlich dem Mekongdelta gelten als malariafrei. Die Regenzeit von Juni bis Oktober ist aber eine ideale Brutzeit für Mücken und daher ist es dringend angeraten, sich mit gutem Mückenschutz, langärmeliger Kleidung, Spray und Moskitonetz auszurüsten. Im April sind Mücken weniger auffällig, da April noch Trockenzeit ist.
Wasserstand des Mekong
Der Wasserstand des Mekong liegt während der Regenzeit 10 – 15 Meter über dem Niedrigwasserstand in den Wintermonaten. Da die Fließgeschwindigkeit des Flusses durch die Verästelung in zahlreiche kleinere und größere Mündungsarme stark gebremst wird, lagern sich mitgeführte Erde und Materialien als Sediment oder Schwemmsand ab und tragen Sedimente bis ins Meer hinein, so dass sich der Strom immer wieder neu gabelt und seine Mündung über Jahrhunderte und Jahrtausende verändert und sich ein Dreieck wie das Griechische D bildet. Zusätzliche Voraussetzung für die Bildung eines Flussdeltas ist es, dass die Gezeitenströmungen vom Meer her nicht zu stark gegen die Flussströmung drücken und somit die Aufschüttungen der Sedimente verhindern könnten. Der Name “Delta” kommt aus der griechischen Schreibweise. Als Ursprung dafür gilt die Mündung des Nil, die ein griechischer Historiker als Dreieck und “Delta” beschrieben hat. Bis zu dieser Zeit galt “Delta” als Eigenname und wurde im Laufe der Zeit zu einer fachspezifischen Bezeichnung, bzw. zum Fachausdruck für die großen, breiten Flussmündungen, die eine Dreiecksform bilden.
Reisetipps zur Mekong Delta Tour
Die Mekong Delta Touren, die vor Ort von den Reiseveranstaltern angeboten werden, sind meist als Gruppentour kalkuliert. Das heißt: Wenn Sie der Erste sind der die Tour bucht, muss der Agent erst mal noch 4-6 weitere Gäste finden, die mit in das Mekong Delta möchten, damit sich der Gruppenpreis überhaupt rechnet. Das Problem ist: Das der Agent (oder Reiseleiter/in) ihnen das wahrscheinlich nicht sagen wird. Wenn er es nicht schafft eine Gruppe zusammen zu bekommen, sagt er die Tour kurzfristig ab oder stellt Sie vor die Wahl eine Einzeltour zu buchen, welche aber pro Person schon mal 80 Euro teurer sein kann.
Das Ärgerliche ist, dass man sich ja im Urlaub auf den Termin der Tour verläßt und trotz Urlaub auch etwas plant. Da sich unsere Tour wegen genau diesem Problem verschoben hat, mussten wir 3 Tage früher das Hotel Bamboo Village in Mui Ne verlassen. Das bedeutete kein Pool mehr und kein Meer und das zu den letzten 3 Tagen. Aber auch beim zweiten Anlauf gab es keine Gruppe. Wir haben dann eine Einzeltour gebucht aber nichts dazu bezahlt, weil wir nicht zu diesen Kriegsschauplätzen wollten, wo heute noch mit richtiger Munition gefeuert wird. Aber ok, wir wollten das Mekong Delta sehen also haben wir den Plan durchgezogen.
Wir hatten eine sehr freundliche Vietnamesin als Guide, die uns alles umfassend zum Mekong Delta erklärt hat. Die Tour war sehr locker und Mückenspray haben wir überhaupt nicht gebraucht. Wahrscheinlich lag es am April, wo noch Trockenzeit herrscht. Im Juni/Juli könnete sich das mit dem Mücken aber ändern.
Siehe auch >>> Reisevorbereitungen | Ausflugsziele | Audioguide